Über vielen Dingen, die in meinem Leben geschehen,
scheint als ungeklärte Frage die Überschrift zu stehen
„Richtig oder falsch, wer kann mir das sagen?!“, weil
regelmäßig Selbstzweifel an mir nagen,
ich könnte mich falsch entschieden haben – vielleicht.
Diese Zweifelei einem inneren, selbst gewählten Muster beinahe gleicht.
Was auch immer ich sage, denke, entscheide –
am Ende ich stets unter denselben, unguten Gefühlen kranke, leide,
dass es eine bessere Lösung hätte geben
können.
Dass ich mir zu viel Bequemlichkeit habe
gönnen
oder den einfachsten Weg habe aussuchen
wollen.
Beim eigenen Quälen schöpfe ich dabei gern‘
aus dem Vollen,
ganz so, als lade ich mich selbst dazu
ein,
mir mein Leben selbst zu erschweren, mich perfekt
selbst zu kasteien.
Doch wenn ich meinen Blick mal weg
von mir selber lenke
und ein wenig weniger schlecht
von mir selber denke,
dann stelle ich tatsächlich nur die
eine Erkenntnis fest:
dass sich praktisch nie und von keinem wirklich sagen lässt,
welche Entscheidung, die wir treffen, welche Antwort, die wir geben, welcher Weg, den wir wählen,
zu den guten oder den schlechten, den richtigen oder den falschen zählen,
weil sich das eigentlich niemals im Voraus,
sondern allenfalls im Nachhinein feststellen lässt – wenn überhaupt.
Seit ich das verstanden habe, raubt
mir nur jede zweite Entscheidung oder dritte nachts meinen Schlaf,
weil ich erstmals im Leben kapiert habe, dass ich davon ausgehen darf,
dass richtig und falsch objektiv betrachtet wohl nicht existieren,
weil wir nie erfahren, was anders passieren
würde oder wäre oder welche Ereignisse es so (nicht) gegeben hätte,
getreu dem Motto „Hätte, hätte, Fahrradkette“.
Richtig oder falsch, so viele ungeklärte Fragen
und keiner kann die perfekte Antwort darauf sagen.
Darum werde ich in Zukunft einfach nur nach meinem Bauchgefühl entscheiden
und Fragen nach einer objektiv richtigen oder falschen Entscheidung hinterher einfach
vermeiden.
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