Ende August, Sonnenstrahlen, die auf mich knallen und trotzdem bereits die ersten Blätter, die von den Bäumen herabfallen.

Ich sehe das allererste Blatt, das fällt, mitten in dieser SommerSonneFerienWelt.

Ich schaue, wie es sich vorsichtig auf seine letzte Reise begibt und nach wenigen Sekunden im TrudelFlug direkt vor meinen schuhlosen Füßen liegt.

Als wäre das eine Blatt nicht schon mehr als genug, startet zeitgleich ein weiteres Dutzend KastanienBaumBlätter seinen TodesSinkFlug.

Sie alle landen in meinem sommer-fröhlichen Garten direkt vor mir, irgendwo zwischen Planschbecken und Terrassentür. Meine Laune, bis eben aufgekratzt-gut, verliert angesichts des sich immer weiter und weiter fortsetzenden BlätterFlug‘, schlagartig um mindestens 400%.

Ich frage mich, ob man das den Sommer der Zukunft nennt:

SchokoNikoläuse, WeihnachtsPlätzchen und BaumKuchenSpitzen,

die noch vor SeptemberBeginn auf DiscounterAktionstischen sitzen.

Dazu HerbstLaubFallen Ende August.

Diese Kombination schafft bei mir weder HerbstFröhlichkeitsLaune, noch Saison gerechte WeihnachtsLust,

sondern nur SommerOzonlochKlimaGesellschaftsKriseDauerFrust.

Bunte BlätterWaldTobenKindheitsErinnerungen, die mich seit jeher begleiten und zu passenden Zeiten wohlig-behagliche Herbstfreuden bereiten,

werden durch DepressionsGefühle und Ärger ersetzt

und ich bin mit HerbstBlues und WeihnachtsÜberKonsumNovemberGrauGefühlen schon im Sommer tief-traurig-entsetzt.

Nach einigem „Suhlen“ in meinen trüb-grüblerischen Gedanken, die zwischen LebkuchenHunger, LaubFegenWollen und SchwimmbadLust schwanken,

erkenne ich zu guter Letzt,

dass mir kein SchokoSommerNikolausAusverkauf oder BlätterFallen, sondern nur ich mir selber meine gute Laune „vergrätzt“

habe, weil ich mich ausschließlich auf die Dinge konzentriere, bei denen ich mich in Unverständnis, Wut und Zukunftsangst verliere.

Auf Dinge, die um mich herum einfach geschehen,

auch wenn ich sie schwer ertragen oder ganz und gar nicht verstehen

kann oder will.

Also denke ich still

noch einen Augenblick vor mich hin,

bis ich wieder zurück bei mir und meiner Balance, meinem inneren Gleichgewicht angelangt bin.

Ich schüttele mein Haupt,

das weder VielZuFrühHerbstSommerBlätterRegen, noch SchwimmbadWeihnachtsLeckereiGenuss braucht,

schüttele damit gleichzeitig jede schlechte Stimmung ab von mir und öffne lächelnd meine Gefrierfachtür.

Dann nehme ich mir ein tiefgefrorenes Stangeneis,

beschließe, dass ich ignoriere den Scheiß-

KastanienBlattVielZuFrühHerabfallenFlug.

Und weil ich weiß, dass ich selber zu besonnen und klug

bin, um bereits im Sommer den WeihnachtsSchlemmereiWahnsinn zu unterstützen,

solange die SchokoNikoläuse in den Regalen trotz Klimaanlagen SchokoSosseStirnTropfen schwitzen,

schließe ich Frieden mit der Gesamtsituation,

verliere keinen weiteren Gedanken oder Ton

an SommerSchokoNikoläuse und BlätterRegen,

beschließe stattdessen, einfach meinen Sommer zu Ende auszuleben

und richte mich wieder auf meinem Liegestuhl ein.

Manchmal muss man eben einfach den Nikolaus sein

lassen „einen guten Mann“

und das vielleicht sogar weit, ganz weit vor dem eigentlichen Herbst- oder Winteranfang.


Alle auf dieser und den folgenden Seiten verwendeten Texte und Fotografien sind urheberrechtlich geschützt. Solltest Du diese oder Teile hiervon verwenden wollen, wende Dich bitte an die Autorin – anja@gezittert-gereimt.de – ein Text von Anja Allmanritter, Koblenz