Pläne,

diese seltsamen Dinger, die suggerieren, dass man vorausschauend alles im Griff haben kann.

Pläne,

die das Gefühl vermitteln, man könne im Vorfeld die Rahmenbedingungen des Lebenslaufs abstecken.

Pläne,

die die trügerische Sicherheit vorgaukeln, dass es kein Schicksal gibt.

Pläne,

von Menschenhirn / – hand geschmiedet und allzu oft ungefragt vom tatsächlichen Leben überrollt, über den Haufen geworfen, ignoriert.

Pläne,

theoretische Blaupausen der Zukunft,

gegen deren praktische Umsetzung bereits im Hier und Jetzt die Voraussetzungen geschaffen werden,

ohne dass das für den Planenden erkennbar ist.

Pläne,

erschaffen, um regelmäßig zu scheitern.

Pläne,

deren gelegentlich tatsächlich erfolgreiche Realisierung motiviert,

immer und immer weiter zu planen.

Pläne,

hoffnungsvolle, durchdachte, erwünschte Annahmen,

die Antrieb sind für so viele Sachen,

zu denen es letztendlich niemals kommen wird.

Pläne,

wenig lebensechte Illusionen,

die das Leben so viel erträglicher machen,

weil die ihnen innewohnende Fata Morgana so realistisch und dabei so wenig greifbar ist

wie diese Luftspiegelung selbst.

Pläne,

meine, deine, unsere.

Bleibt letztlich nur eine Frage:

Lebst du schon oder planst du noch?


Alle auf dieser und den folgenden Seiten verwendeten Texte und Fotografien sind urheberrechtlich geschützt. Solltest Du diese oder Teile hiervon verwenden wollen, wende Dich bitte an die Autorin – anja@gezittert-gereimt.de – ein Text von Anja Allmanritter, Koblenz