Der Löwe blickt majestätische drein,

für die Pinguine dürfte es ruhig etwas kühler sein.

Das Äffchen verlustiert sich auf einem Baum,

der Seehund badet gemütlich – ganz ohne Schaum.

Ihnen allen ist ein Schicksal gemein:

Wir Menschen sperrt jeden von ihnen ein.

Wir tun dies aus vermeintlich ehrbaren Gründen,

zum Beispiel, um ein Mittel zu finden

gegen das stetig wachsende Artensterben.

Dafür verderben

wir verbleibenden Artgenossen ungefragt einfach ihr kurzes Leben,.

während wir selbstgefällig an den Gitterzäunen und Sicherheitsglasfenstern kleben

und uns oftmals darüber keinerlei Gedanken machen,

dass diese ihr Leben hinter Gittern alles andere als zum Lachen

finden werden.

Währenddessen träumen die Zootiere selbst vermutlich von Herden

ihrer Rassen in der Weite der Natur

und gleichzeitig verschwindet eben dort tagtäglich eine weitere Spur

einer Pflanze oder eines Tieres in der Welt,

weil niemand uns irren Menschen aufhält.

Und da wir immer wieder neue Gründe dafür finden,

unsere Bedenken und Skrupel an der Ausbeutung des Planten zu überwinden,

die das Aussterben so viel Lebens auf Erden bedingt,

dass das sichere Verwahren einzelner Artenvertreter rein gar nichts bringt,

lügen wir uns durch das Schaffen von Zoos und ähnlichen Orten letztlich nur in die Taschen,

während unsere Gefangenen allenfalls einen kurzen Eindruck vom wahren Leben durch ihre Gitterstäbe erhaschen.

Dabei habe ich mich schon manches Mal gefragt,

ob sich mancher Zoobewohner nicht klammheimlich darüber beklagt,

dass er eingesperrt ist und nicht der Mensch,

der mit derart todbringenden Bandagen für sein eigenes bequemes Dasein kämpft,

ohne auf irgendwen oder irgendwas Rücksicht zu nehmen.

Ich kann – ehrlich gesagt – verstehen, dass nicht nur diese Zootiere UNSER Aussterben ersehnen.


Alle auf dieser und den folgenden Seiten verwendeten Texte und Fotografien sind urheberrechtlich geschützt. Solltest Du diese oder Teile hiervon verwenden wollen, wende Dich bitte an die Autorin – anja@gezittert-gereimt.de – ein Text von Anja Allmanritter, Koblenz